NÖN
Hohe Auszeichnung | Die Mdlinger Künstlerin Julia Hanzl ist „Niederösterreicherin des Jahres“ und arbeitet an einer neuen Serie.
Mödling | „Ich habe meine Wurzeln in Mödling“, erzählt die Keramikkünstlerin und „Niederösterreicherin des Jahres“ über ihre Beziehung zu ihrer Heimatstadt.Sie habe den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend hier verbracht und sei dann einige Jahre „Hop on-hop off-Mödlingerin“ gewesen: „Nun wohne und arbeite ich hier, und das sehr gerne.“
Zuerst studierte Hanzl Sportwissenschaft, erst danach entwickelte sie ihre künstlerische Tätigkeit: „Vorher war keinerlei bildnerische Neigung zu erkennen, in Zeichnen bin ich bei der Matura sogar durchgefallen.“
Nach eienr Stippvisite auf der „Angwandten“ setzte die ihre Laufbahn als Autodidaktin fort.
Der innere Durchbruch kam während der Karenzzeit: „Da habe ich begonnen, meine eigenen Ideen auszuarbeiten, die Zeit als Alleinerzieherin und eine Krankheit waren dann echte Herausforderungen, aber ich bin ehrgeizig und habe meinen Weg weiter verfolgt.“Dieser führte sie dann zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Galerie Ziwna, kürzlich dann auch zu einem Projekt mit Augarten-Porzellan.
Ihre neueste Serie bezeichnet sie als „Bestiarium“. Sie kreiert Wesen, halb Tier, halb Mensch, Tierpräparate mit ausdrucksstarken menschlichen Gesichtern versehen. „Ich stelle Mensch und Tier somit auf eine Ebene“, so Hanzl. Dass diese „nichtvegane“ Kunst auf Widderspruch stößt, liegt auf der Hand: „Man hat mich auch shcon beschimpft, aber ich würde nie ein Tier für die Kunst sterben lassen, es handelt sich um Präparate, die mindestens 50 Jahre alt sind.“ Eine ihrer Auftragsarbeiten war ein lebensgroßer Grabengel für eine Gruft, der Auftraggeber ist nun ihr Lebensgefährte: „Wer weiß, vielleicht habe ich da meine eigene Gruft gestaltet.“ Einen künstlerischen Wunsch würde sich Hantl speziell in Mödling gerne erfüllen: „Ich würde gerne auf einem öffentlichen Platz eine große Skulptur auftstellen, ich kümmere mich um Sponsoren, alles was ich brauche, ist ein geeigneter Platz.“
Foto: Schätzle