NÖN
Kunst frei ausleben wie Pippi Langstrumpf – Die 34-jährige Julia Hanzl stellt in ihrem Atelier in Mödling große, schräge Keramiken her.
Ein ausdrucksstarker Blick und der Körper eines Pudels. Was merkwürdig klingt, beschreibt eine von vielen Skulpturen der Keramikerin Julia Hanzl. „Ich provoziere nicht absichtlich, ich glaube, ich habe ein provokantes Naturell“, so die 34-Jährige.
Ihre Figur „EVE+EVE“, die sie in Zusammenarbeit mit der Porzellanmanufaktur Augarten hergestellt hat, ist seit Kurzem erhältlich. Ein Drittel des Erlöses der Skulpturen geht an die Pink Ribbon Aktion der Österreichischen Krebshilfe.
“Ich kann mich frei ausleben”
Die Werke von Hanzl sind speziell. Im Moment arbeitet sie etwa an Tierpräparaten, die sie mit ihren Keramiken verbindet. Ihr Atelier hat sie in Mödling, wo sie auch aufgewachsen ist. Nach der Matura studierte sie Sportwissenschaften in Wien. Erst am Ende ihres Studiums wurde Hanzl künstlerisch tätig. Sie habe sich damals als Alleinerzieherin ins kalte Wasser gestürzt. „Ich habe gewusst, es funktioniert irgendwie, wenn man fleißig ist“, war die Künstlerin zuversichtlich.
Dass sie sich die Arbeit „frei einteilen kann“, genießt sie sehr. Und, „dass ich das machen kann, was ich gerne mache. Es ist so ein Pippi Langstrumpf-Leben. Ich kann mich frei ausleben“, so Hanzl. Nicht nur ihre berufliche Bestimmung hat Hanzl in der Arbeit mit Keramik gefunden, sondern auch die Liebe. Für einen Kunden hat sie einen Engel angefertigt. Mit dem Kunden ist sie heute liiert und lebt mit ihm und ihrem sechsjährigen Sohn in Mödling.
Die Zusammenarbeit mit der Galerie Artziwna und der Nicholas Treadwell Galerie schätzt Hanzl sehr. Ziel sei es auch, über die Landesgrenzen noch bekannter zu werden. Ganz zufrieden mit ihrer Arbeit ist Hanzl nie: „Ich glaube, das ist ganz gut so, weil dann gibt es den Ehrgeiz, immer besser werden zu wollen. Alles andere wäre Stillstand.“
Text: Theresa Sturm